Ein Schaltjahr ist ein Jahr, das einen zusätzlichen Tag hat. Während ein normales Jahr insgesamt 365 Tage umfasst, werden in Schaltjahren insgesamt 366 Tage gezählt. Diese Berechnung ist jedoch nicht willkürlich gewählt.
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Besonderheiten eines Schaltjahres
Heutzutage wird der gregorianische Kalender angewendet, um die Zeitrechnung in den meisten Teilen der Erde einzuordnen. Diesem Kalender zufolge ist das Jahr in 365 Tage unterteilt. Alle vier Jahre wird dem jeweiligen Jahr Ende Februar ein weiterer Tag hinzugefügt. In diesen Jahren dauert der kürzeste Monat deshalb nicht 28, sondern 29 Tage an. Dieses Jahr nennt sich Schaltjahr und dauert dementsprechend 366 Tage an. Jahre ohne diese Schalttage werden hingegen als Gemeinjahre bezeichnet.
Weshalb gibt es Schaltjahre?
Die Dauer eines Jahres hängt davon ab, wie lange die Erde für eine vollständige Umrundung der Sonne benötigt. Dieser Vorgang umfasst etwa 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten sowie 45 Sekunden. Diese Zeitspanne ist zugleich als tropisches oder astronomisches Jahr bekannt. Das heißt wiederum, dass die Erde für eine komplette Sonnen-Umrundung einen Vierteltag länger als das klassische Kalenderjahr benötigt. Als Ausgleich für den entstehenden Zeitüberschuss wird alle vier Jahre am 29. Februar der zusätzliche Tag hinzugeschaltet. Die Rede ist vom sogenannten Schalttag. Mit diesem Schaltjahr wird der gregorianische Kalender mit dem Sonnenkalender gleichgeschaltet. Würde dieses System nicht berücksichtigt werden, würde der Frühling irgendwann schon im Dezember beginnen.
Seit wann ist der gregorianische Kalender schon gültig?
Der von Julius Cäsar eingeführte vierjährige Schaltjahr-Turnus führte dazu, dass sich der Kalender seit dem Zeitalter der alten Römer zunehmend verschob. Da alle 128 Jahre ein Schaltjahr zuviel berücksichtigt wurde, hatte sich das Kalenderjahr im 16. Jahrhundert schon um ungefähr zehn Jahre verschoben. Da sich der kalendarische Frühlingsanfang durch dieses System zunehmend dem Winter annäherte, geriet die Kirche in Schwierigkeiten. Damals war es problematisch, dass die Kirche keine passenden Termine für ihre Feiertage finden konnte. Aus dem Grund reformierte Papst Gregor XIII. (1502 bis 1585) den Kalender. Der Papst strich die bis dahin angehäuften zehn Tage. Stattdessen stellte das einstige Oberhaupt der Kirche Regeln auf, anhand denen die Schaltjahre bis heute berechnet werden.
Julias Cäsar als Ideengeber des Schaltjahres
Nichtsdestotrotz gilt Julias Cäsar bis heute als eigentlicher Ideengeber des Schaltjahres. Schließlich führte der römische Feldherr einerseits den Sonnenkalender ein. Andererseits glich der Staatsmann mit dem Schaltjahr-Konzept die Differenz aus, der die Einschaltung des Schaltjahres entgegenwirkt. Die Grundlage für damit verbundene Berechnungen gehen auf wissenschaftliche Erkenntnisse des aus Griechenland stammenden Astronomen Hipparchos zurück. Dieser Forscher berechnete schon um 200 v. Chr. die Dauer, welche die Erde für eine Umrundung um die Erde benötigt.
Warum gilt der 29. Februar als Schalttag?
Es gibt einen guten und plausiblen Grund dafür, weshalb der 29. Februar als Schalttag ausgewählt wurde. Eine wichtige Basis für den heute gültigen gregorianischen Kalender bildete einst der julianische Kalender. Nach dieser Zeitrechnung galt der Februar als letzter Monat eines Jahres. Der Schalttag war schon bei der damaligen Berechnung üblich. Logischerweise wurde der Tag einfach an den letzten Monat des Jahres angehängt. Diese Regel hat bis heute Bestand.
Ein Schaltjahr berechnen: So funktioniert’s!
Erste Regel: Ein Schaltjahr ist immer durch 4 teilbar
Einer Faustregel zufolge ist jedes Schaltjahr durch 4 teilbar. Würden die Schalttage jedoch automatisch alle vier Jahre hinzugeschaltet werden, könnten sich das astronomische sowie das kalendarische Jahr nicht komplett synchronisieren. Deshalb entfallen die Schaltjahre, die sich durch 100 teilen lassen. Diese Regelung bezieht sich beispielsweise auf Jahrhundertwenden.
Zweite Regel: Ein Schaltjahr ist kein Schaltjahr, falls dieses durch 100 teilbar ist
Als einzige Ausnahme von dieser Regelung gelten die Jahre, die durch 100 sowie durch 400 geteilt werden können. Diese Jahre sind dennoch Schaltjahre. Aufgrund dessen wurde das Jahr 2000 beispielsweise ebenfalls als Schaltjahr einkalkuliert. Das bedeutet wiederum, dass innerhalb von 400 Jahren jeweils einmal ein Schaltjahr übersprungen wird. Das letzte dieser Jahre war 1900.
Dritte Regel: Lässt sich eine Jahreszahl durch 400 teilen, gibt es trotzdem ein Schaltjahr.
Dieser Erläuterung zufolge werden dennoch all die Jahre als Schaltjahre eingeführt, die sich durch 400 teilen lassen. Jüngstes Beispiel ist 2000 als Jahr der Jahrtausendwende.
Die nächsten Schaltjahre im Überblick
Bis zum Jahr 2096 findet alle vier Jahre ein Schaltjahr statt. Die nächste Ausnahme gibt es erst im Jahr 2100, da auf dieses Jahr alle drei vorgenannten Regeln zutreffen. Gemäß der ersten Regel ist 2100 durch 4 teilbar. Laut der zweiten Regel ist dieses Jahr ebenfalls durch 100 teilbar. Da sich 2100 nach der dritten Regel nicht durch 400 teilen lässt, ist 2100 kein Schaltjahr. Bis zu diesem Jahr haben die nachfolgenden Jahre jeweils 366 Tage: 2020, 2024, 2028, 2032, 2036, 2040, 2044, 2048, 2052, 2056, 2060, 2064, 2068, 2072, 2076, 2080, 2084, 2088, 2092, 2096.