Osterhase: Bedeutung & Herkunft 

Spätestens mit dem Beginn der Frühlingszeit kommt bei vielen Kindern Vorfreude auf. Das Osterfest verbinden viele Kinder mit einer besonderen Zeit, in der die Jungen und Mädchen kleine Präsente suchen und nach Herzenslust Süßigkeiten verschlingen können. Darüber hinaus ist die Osterzeit für Christen etwas ganz Besonderes. Für gläubige Menschen sind die Ostertage die wichtigsten Feiertage des Jahres. An Ostern wird die Wiederauferstehung Jesu Christi zelebriert, während Weihnachten an die Geburt von Jesus Christus erinnert. Für die meisten Kinder steht die Suche nach Ostereiern und anderen Geschenken im Mittelpunkt. Doch wer bringt die Geschenke? Fragt man Kinder, ist der Osterhase der Wohlbringer.

Ursprünge des Osterfests

Hätten Sie’s gewusst? Ursprünglich geht die Osterzeit nicht auf christliche Traditionen zurück. Eigentlich ist Ostern ein heidnisches Fest, das eng mit der heidnischen Frühlingsgöttin Ostara verbunden ist. Die Bezeichnung „Ostara“ steht wiederum mit der Bezeichnung „Eostre“ in Verbindung, die als angelsächsische Frühlingsgöttin bekannt ist. Diese Göttin wird mit dem Hasen als heiliges Tier assoziiert. Zu Beginn wurden alljährlich während der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche unterschiedliche Göttinnen der Fruchtbarkeit zelebriert und verehrt. Unter diesen Göttinnen steht Ostara für den Frühlingsbeginn – einer Zeit, zu welcher sich der Winter endlich verabschiedet und die Tage länger werden. Dieser Wandel der Jahreszeiten birgt für die Menschen viele Vorteile. Parallel zum Frühlingsbeginn begann und beginnt die Bevölkerung damit, eine neue Saat auszusäen und auf ein Jahr mit erfolgreicher Ernte zu hoffen. In der Zeit nach Christus entschieden sich immer mehr Heiden für das Christentum. Seitdem spielen die religiös motivierten Festtage eine wichtige Rolle.

Der Beginn der Feiertage

Heute sind Ostara und die christliche Karwoche so eng miteinander verbunden, dass die Karwoche und Ostara schnell als Einheit betrachtet wurden. Daraufhin wandelte sich die Bezeichnung „Ostara“ nach und nach in „Ostern“ um. Heute ist Ostern ein längeres Fest, das mehrere Tage andauert. Die wichtigsten Tage dieses Festkreises sind Gründonnerstag, Karfreitag sowie Ostersonntag. Gründonnerstag wird als wichtiger Gedenktag geehrt, weil die Christen an diesem Tag das letzte Abendmahl mit ihren Jüngern zelebrierten. Da Jesus am Karfreitag verstarb, ist dieser Feiertag für Christen besonders wichtig. Am Ostersonntag wird die Auferstehung von Jesus Christus zelebriert.

Was wäre das Osterfest ohne den Osterhasen?

Aus gutem Grund ist der Osterhase heute eines der wichtigsten Symbole des Osterfests. Alten Überlieferungen zufolge gilt der Osterhase als das Tier, das der germanischen Göttin Holda und der Liebesgöttin Aphrodite zugesprochen wird. Hasen gelten zugleich als Boten Gottes und symbolisieren – ebenso wie das Ei – Leben und Fruchtbarkeit. Zugleich gilt der Frühling als die Jahreszeit, zu der die Natur zum Leben erwacht. In vielen Ländern werden Hasen als Frühlingsboten geschätzt, die den Übergang vom Winter zum Frühling kennzeichnen. Bei einer weiteren Theorie rund um die Entstehung des Osterhasens ist viel Fantasie gefragt. Weil das Osterfest stets am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert wird, gilt „Meister Lampe“ als Mondtier. Es heißt, dass sich mit viel Fantasie ein liegender Hase erahnen lässt, wenn man den Mond anschaut.

Der Osterhase als Symbol für Auferstehung

Älteren Theorien zufolge wird der Hase in einem Atemzug mit der Auferstehung genannt. Es gibt unterschiedliche Theorien, denen zufolge die Osterhasen als Repräsentant des Osterfests auserwählt wurden. Einigen Theorien zufolge brachten Gläubige zu Beginn des Brauchs sogar Hasen anstatt Osterlämmer als Opfer. Nach einer weiteren Erklärung gilt das Ei bekanntermaßen als Beginn des Lebens. In diesem Zusammenhang symbolisiert der Osterhase die Fruchtbarkeit.

Das Symbol der Dreifaltigkeit

Ein besonders bekanntes Motiv ist das sogenannte Dreihasenbild. In dieser Abbildung sind drei Hasen dargestellt, unter denen sich jeweils zwei Hasen ein Ohr „teilen“. Deshalb haben die Tiere insgesamt nur drei Ohren. Dieses Dreihasenbild symbolisiert die religiöse Dreifaltigkeit, die Verbindung aus Jesus, Gott und dem Heiligen Geist.

Der Osterhase und das Osterei

Traditionell versteckt der Osterhase in Deutschland zugleich die Ostereier. Doch das war nicht immer so. In der Tat wurde der Osterhase im deutschsprachigen Raum zum ersten Mal im Jahre 1678 als Symbol der Osterzeit erwähnt. Der Brauch rund um den langohrigen Gefährten ist noch wesentlich jünger. Erst um 1900 war erstmals vom Eier legenden Osterhasen die Rede. In der Zeit zuvor war der tierische Glücksbringer weitgehend unbekannt. Bevor der Osterhase als tierisches Symbol seinen Durchbruch feierte, wurden andere Tiere mit dem Verstecken der Ostereier in Verbindung gebracht. Die entsprechenden Tiere wichen von Region zu Region voneinander ab. Doch typische Vertreter waren der Fuchs, Kuckuck, der Storch oder der sogenannte Ostervogel. Über lange Zeit glaubten die Menschen daran, dass Vögel den Kindern die Eier bringen würden. In dieser Geschichte heißt es, dass die Tiere in Richtung Rom flogen, um die Ostereier abzuholen. Auf ihrer Rückreise am Karsamstag warfen die Tiere die Eier nach Belieben über Gärten und Feldern ab. Dann hatten die Kinder am Morgen des Ostersonntags die Aufgabe, die Eier zu finden. Durch diese Tradition bürgerte sich der Brauch des Versteckens der Eier ein.

Der Osterhase und seine christliche Symbolik

Ein weiterer Grund für die heutigen Bräuche stehen mit der Kritik der Protestanten an der Eierweihe in Verbindung. Schließlich ist es einer anderen Vermutung zufolge den Protestanten zuzuschreiben, dass diese Gläubigen während des 19. Jahrhunderts die Verstecke und Suche der Ostereier einführten. Weil die christliche Symbolik der Osterhasen und Eier ziemlich eng miteinander verbunden zu sein scheinen, könnten Hasen den Auftrag zum Verstecken und Legen der Eier erhalten haben. Im Laufe der Zeit wurden Symbole für neues Leben und Fruchtbarkeit so eng miteinander vermischt, dass Osterhasen bis heute die Ostereier verstecken. Einer weiteren Erzählung zufolge bildet das Osterbrot das verbindende Glied zwischen Hase und Ei. Dieses Osterbrot wird überwiegend aus Ei angefertigt und mit einem Hasenbild versehen. Diese Tradition könnte dazu geführt haben, dass sich das Bildnis des eierlegenden Hasen zunehmend durchsetzte. Die heutige Süßwarenindustrie tat ihr Übriges. Heute dürfen Schokoladenosterhasen in keiner Familie fehlen. Aus dem Grund assoziieren viele Menschen die Osterzeit direkt mit dem Osterhasen.

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