Die Herbst-Tagundnachtgleiche und der kalendarische Herbstanfang fallen auf einen Tag und markieren zugleich das Ende des Sommers. Während die Jahreszeit in unseren Gefilden auf der Nordhalbkugel im September beginnt, startet der Herbst im südlichen Teil des Äquators im März.
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Wie wird der Herbstbeginn festgelegt?
Herbst-Tagundnachtgleiche sowie der kalendarische Herbstbeginn fallen zusammen, wenn der sogenannte subsolare Punkt den Äquator überschreitet. Dieser subsolare Punkt ist der Ort, über dem sich die Sonne im Zenit bzw. genau senkrecht befindet. Bewegt sich die Sonne im September immer stärker von Norden nach Süden, folgen auf der nördlichen Halbkugel sinkende Temperaturen und kürzere Tage. Damit beginnt die Herbstzeit. Dementsprechend beginnt auf der Südhalbkugel der Herbst exakt zur März-Tagundnachtgleiche, wenn sich die Sonne über den Äquator von Süden nach Norden bewegt. An diesem Tag findet auf der Nordhalbkugel der Frühlingsbeginn statt.
Gibt es einen genauen Tag für den Herbstanfang?
Es gibt kein genaues festgelegtes Datum für den Herbstanfang. Da sich das Datum der Tagundnachtgleiche im September von Jahr zu Jahr ändert, kommen mehrere Termine für den Beginn der Jahreszeit in Betracht. In Mitteleuropa fällt die Tagundnachtgleiche im Herbst auf den 22. oder 23. September. Diese Festlegung orientiert sich am kalendarischen bzw. astronomischen Herbstanfang.
Meteorologischer Herbstanfang
Im Gegensatz zum kalendarischen bzw. astronomischen Herbstbeginn definieren Meteorologen den Start der Jahreszeit anders. Nach deren Ansicht beginnen alle Jahreszeiten jeweils am ersten Tag des Monats, an dem der kalendarische Termin stattfindet. Das bedeutet, dass der Herbst aus meteorologischer Sicht am 1. September beginnt. Die Zeitspanne bis zum 30. November ist für diese Jahreszeit stets dieselbe. Diese Herangehensweise ist praktisch für Vergleiche und Statistiken. Die gleiche Methode wenden Meteorologen ebenfalls für den Winter-, Frühlings- und Sommeranfang an.
Kürzere Tage, längere Nächte
Zum Zeitraum der Herbst- und Frühjahrs-Tagundnachtgleiche verändern sich die Tageslängen so rasant wie zu keiner anderen Zeit des Jahres. Die Geschwindigkeit dieser Veränderung hängt vom jeweiligen Breitengrad ab. Je näher sich die Regionen in Polargebieten befinden, desto größer sind die Differenzen.
Wird die Tag-und-Nacht-Gleiche ihrer Bezeichnung gerecht?
Auch wenn der Herbstbeginn unmittelbar mit der Tagundnachtgleiche einhergeht, hält dieses Wort nicht ganz, was es verspricht. Schließlich sind die Tage zu diesem Zeitpunkt etwas länger als die Nächte. Ein wichtiger Grund für diese Unterschiede ist der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs. Diese Differenz ist beispielsweise der Grund dafür, dass allein in Hamburg ein Tageslicht-Plus von 15 Stunden im Vergleich zu Zürich aus der Schweiz vorherrscht. Zudem ist die sogenannte Refraktion bzw. Lichtbrechung für das ungleiche Verhältnis von Tag und Nacht verantwortlich. Diese Lichtbrechung sorgt dafür, dass Menschen die Sonne auch dann erblicken, wenn sich diese knapp unter dem Horizont befindet.
Woher kommt die Bezeichnung „Herbst“?
Diese deutsche Bezeichnung bezog sich einst auf den Zeitpunkt der Ernte. In Süddeutschland wurde die Jahreszeit ebenfalls in einem Atemzug mit der Obsternte oder Weinlese genannt. Menschen schätzen den Herbst als die Zeit, zu der sich die Blätter an den Bäumen bunt verfärben. Das wichtigste Fest dieser Jahreszeit ist das Erntedankfest.
Wieso wird der Herbstanfang auch oft als Altweibersommer bezeichnet?
Die Ursprünge des Altweibersommers liegen viele Jahrhunderte zurück. In altdeutscher Sprache war das „Weiben“ für ein Knüpfen von Spinnweben bekannt. Im September bestehen häufig deutliche Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. In den Morgenstunden ziehen im Tau große Mengen an Spinnweben die Blicke auf sich. In der Sonne erscheinen die Fäden wie das lange graue Haar älterer Frauen.