Freitag: Bedeutung, Herkunft, Feiertage & andere Sprachen

Wahrscheinlich gibt es viele Menschen, für die Freitag einer der schönsten Wochentage ist. Das Wochenende steht vor der Tür. So treffend erscheint die Bezeichnung. Denn am Freitag ist das Wochenende nicht mehr weit. Dann haben die meisten Arbeitstätigen auch tatsächlich frei. Allerdings geht die Historie des Namens des Wochentages auf einen völlig anderen Hintergrund zurück.

Wieso heißt der Freitag eigentlich Freitag?

Freitag ist der Wochentag zwischen Donnerstag und Samstag. Obwohl das Wort „frei“ ein fester Bestandteil dieses Wochentags ist, hat der namentliche Ursprung dieses Tages eine völlig andere Bewandtnis. Schließlich rührt das Wort nicht von „frei“, sondern leitet sich von der germanischen Göttin „Freya“ ab. Freya – auch als Frija – bezeichnet, ging als Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft in die Geschichte ein. Somit war die Göttin zugleich für Ehe und Liebe zuständig. Schon im altbabylonischen Zeitalter sowie anschließend im römischen Reich war es üblich, die Wochentage einem Gott oder einer Göttin zuzuordnen. Da der Freitag zu diesem Zeitpunkt als „Tag der Venus“ bzw. „Dies Veneris“ bezeichnet wurde, galt die Zuordnung zur Göttin Freya nur als logische Konsequenz. Schließlich ist die Venus mit der germanischen Frija gleichzusetzen. Beide Göttinnen dienten als Vorbild. Deshalb gibt es heute auch viele Länder, in denen die Bezeichnung der Venus in abgewandelter Form in die Bezeichnung inkludiert ist. Deshalb berufen sich Engländer ebenfalls auf den Namen „Friday“ in Berufung auf die germanische Göttin. Bei den Wochentagsbezeichnungen in anderen Sprachen ist der Ursprung der Venus noch deutlich erkennbar, wie folgende Beispiele aufzeigen:

  1. Französisch: Vendredi
  2. Spanisch: Viernes
  3. Italienisch: Venerdi

In all diesen Sprachen setzte sich somit der römische Ursprung dieser Bezeichnungen für den Wochentag durch.

Der Freitag und seine kulturelle Bedeutung

Insbesondere für abergläubige Menschen ist der Freitag kein Tag wie jeder andere. Zahlreiche Kulturen verbinden den Freitag mit einem Unglückstag. Diese „Prophezeiungen“ gelten vor allem für Reisen, die an diesem Tag beginnen. Andererseits – so heißt es – ist ein Freitag ein idealer Zeitpunkt, um Samen auszusäen. Fällt der 13. Tag eines Monats allerdings auf einen Freitag, stehen Millionen an Menschen dieser Kombination besonders skeptisch gegenüber. Denn für alle abergläubige Menschen ist der Freitag, der 13., ein klassischer Unglückstag. Im Gegenzug nutzen andere Menschen exakt diese besondere Bedeutung zu ihren Gunsten. Denn wer sich von dessen Ruf als Unglückstag distanziert, betrachtet einen Freitag, den 13. häufig als persönlichen Glückstag.

Der Freitag und seine religiöse Bedeutung für den Islam

Im Islam wird der Freitag als wichtiger Ruhe- und Bettag der Woche geschätzt. Damit ist dieser Wochentag mit dem Sonntag in christlich dominierten Kulturen vergleichbar. Das Freitagsgebet – auch als „salat al-dschum’a“ bekannt – gilt deshalb als wichtigstes religiöses Highlight einer Woche.

Die Bedeutung des Freitags in der Woche

In allen deutschsprachigen Ländern und zahlreichen anderen Kulturen ist der Freitag als fünfter Tag der Woche bekannt. Die gleiche Meinung teilt der internationale Standard ISO 8601, der den Freitag ebenfalls als fünften Wochentag festlegt. Andere Regeln gelten allerdings in Ländern wie Kanada, den USA oder Japan. Da die Woche in diesen Ländern schon am Sonntag beginnt, gilt der Freitag automatisch als sechster Wochentag. In den meisten slawischen Sprachen wird der Freitag übrigens als „fünfter Tag“ bezeichnet. In der portugiesischen Sprache ist vom „sexta feira“ die Rede, was soviel wie „sechster Tag der liturgischen Periode“ bedeutet.

Der Freitag: Der neue Samstag?

Im Laufe der Zeit hat sich der Freitag bei einem Teil der Bevölkerung übrigens als „neuer Samstag“ herauskristallisiert. Insbesondere Teilzeitbeschäftigte machen davon Gebrauch, den Freitag bereits komplett als freien Tag zu wählen oder frühzeitig Feierabend zu machen. Diese Prozedur ist heutzutage in ganzen Branchen wie dem Bauwesen üblich. Einer Untersuchung aus der Schweiz zufolge wird dieser Effekt als „neuer Samstag“ bezeichnet. Mit dieser Regelung steht ebenfalls der Spruch „Freitag nach eins macht jeder seins“ im Zusammenhang. Diese Redewendung bezieht sich beispielsweise auf Behörden, die sich am letzten Arbeitstag der Woche häufig für einen verfrühten Feierabend entscheiden. Eine ähnliche Redewendung gibt es auch in der englischen Sprache und lautet dort „Thank God it’s Friday“.

Welche Feiertage fallen auf einen Freitag?

Einer der wichtigsten Freitage als Feiertag ist der Karfreitag. Diesen Feiertag nutzen Christen aus aller Welt, um der Kreuzigung Jesu zu gedenken. Alljährlich fällt der Karfreitag auf den Freitag vor dem Ostersonntag. Im Gegensatz dazu fällt der orthodoxe Karfreitag in den meisten Jahren auf einen späteren Freitag als dessen westliches Pendant.

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