Ostern: Das wichtigste Fest der Christen
Für jeden Christen ist das Osterfest das zentrale Ereignis der eigenen religiösen Gesinnung. An Ostern feiern Gläubige die Auferstehung Jesu, ein wegweisendes Ereignis ihres Glaubens. In den Köpfen gläubiger Menschen wird der Tod nicht als Ende, sondern als Neubeginn des Lebens betrachtet. Die Auferstehung Jesu geht als Ereignis in die Geschichte ein, bei dem die Wahrheit über die Lüge, das Leben über den Tod, Liebe über Hass und Gerechtigkeit über Unrecht siegt.
Ursprünge des Begriffs "Ostern"
Laut christlicher Lehre ist der Terminus "Ostern" eine Ableitung von "Osten". In der biblischen Geschichte heißt es, dass Frauen ihren Blick stets nach Osten in Richtung Sonnenaufgang richteten, als sie am leeren Grab von Jesus Christus verweilten. Aus dieser Himmelsrichtung – so ihr Glaube – käme Jesus auf die Erde zurück. Über den heidnischen Ursprung des Wortes gibt es hingegen mehrere Ansichten. Einer Theorie zufolge könnte die Bezeichnung auf "Eoastrae" als angelsächsischen Namen der Fruchtbarkeitsgöttin zurückzuführen sein.
Wann wird die Osterzeit gefeiert?
Bereits im 4. Jahrhundert legte die Kirche fest, dass Ostern in jedem Jahr auf einen bestimmten Sonntag fällt. Der richtige Termin ist in jedem Jahr der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsbeginn. Als frühester Termin für das Osterfest ist demzufolge der 22. März, als spätester Zeitpunkt der 25. April möglich. Da sich Christi Himmelfahrt und Pfingsten ebenfalls nach dem Termin des Osterfests richten, gehören diese Ereignisse ebenfalls den beweglichen Feiertagen an. Die Osterzeit erstreckt sich bis Pfingsten.
Die Fastenzeit vor dem Osterfest
Bereits vor dem Osterfest zelebrieren Gläubige die Fastenzeit, in der sich Menschen besonders intensiv mit dem Handeln Jesu auseinandersetzen sollen. Diese Passionszeit gilt als Leidenszeit von Gottes Sohn, welche die religiöse Verbundenheit der Christen verdeutlicht. Die Fastenzeit erstreckt sich über insgesamt 40 Tage, beginnt am Aschermittwoch und dauert bis Karsamstag an. Dieser Zeitraum ist ganz bewusst gewählt, da Jesus laut Bibelhistorie auf seiner Wanderung durch die Wüste ebenfalls 40 Tage fastete. Dieser Brauch ist seit dem 4. Jahrhundert nach Christus geläufig. Einer alten Sitte zufolge verzichten Christen in dieser Zeit außer sonntags auf Butter, Milch, Eier, Käse, Wein und Fleisch.
Palmsonntag
Palmsonntag ist der Sonntag vor der Osterzeit. Dieser Tag läutet die Karwoche ein. Berichten des Neuen Testaments zufolge ritt Jesus Christus an besagtem Tag auf einem Esel nach Jerusalem ein. Menschen betrachteten den Ankömmling als ihren Messias, den Gesalbten. Deshalb begrüßten sie ihn euphorisch, indem sie Palm- und Ölbaumzweige oder auch Kleidung auf der Straße auslegten.
Gründonnerstag
Der Gründonnerstag ist eng mit dem Abendmahl verbunden, das Jesus am Abend vor seinem Tod mit dessen zwölf Jüngern zelebrierte. Dieses Ereignis ist eng mit dem Heiligen Abendmahl verbunden, das bis heute in der Kirche begangen wird. Eine berühmte Abbildung brachte einst Leonardo da Vinci mit seinem weltbekannten Fresko in einem Kloster aus Mailand auf Papier. Zugleich wird Gründonnerstag als der Tag geschätzt, an dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch und somit verdeutlichte, ihnen zu dienen. Im Laufe des Abends fiel Jesus seinen Verfolgern im Garten Gethsemane zum Opfer, da dessen Jünger Judas Jesus für 30 Silberlinge und einen Kuss verriet. Zugleich läutet Gründonnerstag das Ende der Fastenzeit ein.
Karfreitag und Karsamstag
"Kar" ist die Ableitung eines Begriffs, der soviel wie Trauer, Elend oder Klage bedeutet. Dieser Tag kennzeichnet ein Ereignis, bei dem Jesus Christus Pontius Pilatus als einstigem römischen Statthalter in Judäa gegenübergestellt, anschließend zum Tode verurteilt und auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt wurde. In der Antike waren Hinrichtungen als Kreuzigung weit verbreitet. Diese Maßnahme entsprach dem römischen Recht. Gemäß Evangelium mussten andere zum Tode verurteilte Menschen den gleichen qualvollen Tod wie Jesus Christus erleiden. Weil die 15. Stunde des Tages als Todesstunde von Jesus in die Geschichte eingeht, finden Gottesdienste am Karfreitag auch um 15 Uhr statt. Der Karsonnabend wird als Ostersonnabend als Tag der Grabesruhe geschätzt. An diesem Tag werden zumeist keine Gottesdienste durchgeführt. Auf Altären befinden sich in Kirchen an diesem Tag keine Blumen oder Kerzen. Die Nacht zum Sonntag ist hingegen die Osternacht, in der zuvor dunkle Kirchen wieder durch Osterkerzen erhellt werden.
Ostersonntag und Ostermontag
Ostersonntag nehmen Christen als Anlass, um die Auferstehung von Jesus Christus und somit auch den Sieg des Lebens über den Tod zu feiern. Laut Matthäus-Evangelium bewegte ein Engel den Stein zur Seite, der das Grab Jesu verschloss. Der Engel verkündete die Auferstehung von Jesus Christus. Seitdem gilt Ostern als höchstes Fest der Christen und zentrales Ereignis ihres Glaubens. Weiterhin ist im Neuen Testament verewigt, dass zwei Jünger am Ostermontag auf ihren Herrn trafen. Bis zu diesem Zeitpunkt zweifelten sie an der Auferstehung von Jesus Christus. Doch nach diesem Aufeinandertreffen verbreiteten sie die Nachricht voller Freude. Genau 40 Tage nach dem Osterfest wird Christi Himmelfahrt alljährlich an einem Donnerstag gefeiert.
Ostern und seine Traditionen: Das Osterei
In der Historie des Menschen spielt das Ei seit jeher eine wichtige Rolle. Bereits im alten Rom wurden die Eier verstorbenen Menschen mit ins Grab gelegt. Im Mittelalter erhielten Pachtherrn die Eier als Sachleistung für gepachtete Ländereien. Die Tradition, die Eier zu bemalen und anschließend zu verschenken, ist bereits auf das Urchristentum zurückzuführen. Schon zur damaligen Zeit wurden Eier als Symbol für Leben geschätzt. In Westeuropa ist Rot die häufigste Farbe für Ostereier, da diese das Blut Jesu symbolisiert. Der vorherrschende Farbton in Westeuropa ist Gold als Ausdruck des hohen Wertes.
Der Osterhase
Als Eierbringer zur Osterzeit macht sich der Osterhase erst seit ungefähr 300 Jahren einen Namen. Zuerst wurde dieser Brauch am Oberrhein, in der Pfalz und im Elsaß angewandt. Erste Überlieferungen stammen aus dem Jahr 1678. In der Zeit zuvor war der Osterhase in vielen Regionen unbekannt. In Byzanz wurde der Hase als tierisches Symbol für Christus geschätzt. Bereits im frühen Christentum galt der Osterhase aufgrund seiner Fruchtbarkeit ebenfalls als Symbol für Unzucht. In der heidnischen Mythologie gewann der Hase als heiliges Tier der germanischen Frühlingsgöttin Ostara an Bedeutung.
Das Osterfeuer
Das Osterfeuer symbolisiert die Sonne. Die Sonne wird als Zentrum unseres Lebens verehrt, da ohne Sonne schlichtweg kein Leben existieren würde. Die Osterfeuer haben sich als Tradition durchgesetzt, um damit auf dem Land den Frühling zu begrüßen. Schon im 8. Jahrhundert wurde dieser Brauch in Frankreich auch für das Christentum angewendet. Üblicherweise werden traditionelle Osterfeuer jeweils am Ostersamstag zum Start der Liturgie während der Osternacht vor Kirchen entzündet und geweiht. Es ist ein Brauch, die Osterkerze am Feuer zu entzünden und anschließend im Rahmen einer feierlichen Prozession direkt in das bis dahin dunkle Gotteshaus zu tragen.