Über Karfreitag
Der Karfreitag nimmt in der christlichen Religion eine wichtige Rolle ein. Heute ist Karfreitag ein Tag, um Traditionen zu begehen und innezuhalten. Der Feiertag erinnert an die Kreuzigung Jesu Christi. Nach Überlieferungen aus der Bibel wurde Jesus Christus in Jerusalem an ein Kreuz genagelt und verstarb daran. Karfreitag gilt deshalb als wichtiger Feiertag, um sich der Geschehnisse zu besinnen, zu beten und zu fasten.
Die Ursprünge des Karfreitags
Die Bezeichnung "Karfreitag" leitet sich von dem althochdeutschen Terminus "kara" ab, der in deutscher Sprache so viel wie "Wehklage" oder "Trauer" bedeutet. Karfreitag ist ein wichtiger Teil der Fastenzeit, der den heiligen drei Tagen angehört, die bis zum Ostersonntag andauern. Die heiligen drei Tage – die Triduum Sacrum – erinnern an das Leiden, den Tod und die Auferstehung des Herrn.
Wann wird Karfreitag gefeiert?
Karfreitag wird an jedem Freitag vor Ostern gefeiert. Karfreitag reiht sich zwischen Gründonnerstag und Karsamstag ein. Karsamstag ist der Samstag, der vor Ostersonntag liegt und die Karwoche beschließt. Ein anderer Tag ist Ostersamstag, der den Samstag eine Woche nach Ostern abschließt. Dieser Ostersamstag ist der Tag vor dem weißen Sonntag. Der nach Ostern zelebrierte Osteroktav beendet die komplette Osterwoche. Hierzulande ist der Feiertag mit christlichem Ursprung als gesetzlicher Feiertag anerkannt. Dementsprechend ist Karfreitag in allen 16 Bundesländern ein Feiertag, an dem Behörden und Geschäfte geschlossen bleiben. Christen betrachten Karfreitag als einen Tag der Buße, an dem sie außerdem fasten und beten. Deshalb ist der Feiertag hierzulande auch als "stiller Feiertag" anerkannt. Das bedeutet wiederum, dass an diesem Tag in weiten Teilen Deutschlands ein relativ striktes Tanzverbot herrscht. Wer dieses Tanzverbot missachtet, muss partiell mit Bußgeldern im drei- oder gar vierstelligen Bereich rechnen. Zusätzlich bestehen an dem Tag Einschränkungen für öffentliche Events wie Sportveranstaltungen. Im Gegensatz dazu stehen die Tore von Zoos oder Museen an diesem Tag zumeist offen.
Karfreitag und seine Bedeutung
Karfreitag ist ein Feiertag, an dem Menschen den Tod und die Leidenszeit Jesu Christi gedenken sollen. Gläubige nutzen die Gelegenheit, um der qualvollen Kreuzigung sowie dem sich anschließenden Kreuzestod des Sohn Gottes auf dem Hügel von Golgatha im heutigen Jerusalem zu gedenken. Dieses Ereignis geht auf die religiöse Geschichte zurück, derzufolge Jesus von Hohepriestern des Vorwurfs der Gotteslästerung bezichtigt und daraufhin durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus als Unruhestifter bezichtigt wurde. Daraufhin wurde Jesus Christus als Strafe an das Kreuz genagelt. Diese Methode einer Hinrichtung war zur damaligen Zeit üblich. Gemäß Bibel übertrug Jesus mit seinem Tod freiwillig alle Sünden der Welt auf sich. Durch diese Geste erschuf Jesus die Grundlage dafür, um der Menschheit den Weg zu Gott und somit auch zum ewigen Leben zu ebnen.
Wie begehen Christen den Feiertag?
Bis in die Osternacht zu Ostersonntag hinein läuten Kirchenglocken nicht. An Karfreitag ausgetragene Gottesdienste stehen an diesem Tag im Zeichen der Trauer. Häufig findet in Kirchen um 15 Uhr ein Wortgottesdienst statt. Diese Uhrzeit ist als überlieferte Todesstunde Jesu bekannt. Im Fokus dieser Gottesdienste ist eine feierliche Verehrung des Kreuzes. Deshalb schließt die Zeremonie neben Gebeten eine Enthüllung und Erhebung des Kreuzes ein. In vielen Regionen ist es außerdem üblich, an diesem Feiertag Kreuzwegandachten durchzuführen. In 14 Stationen gedenken Christen dem Sterben und Leiden Jesu. Diese Stationen reichen von der Verurteilung Pontius Pilatus' über die Kreuzigung bis hin zur Grablegung Jesu Christi. Die Zeremonie schließt vielfältige bildliche Darstellungen ein, durch welche sich die Passionsgeschichte nachvollziehen lässt.
Kulinarische Gerichte zum Karfreitag
Die am Aschermittwoch beginnende und sich bis zur Osternacht fortsetzende Fastenzeit nehmen viele Gläubige als Anlass, um in diesem Zeitraum mittwochs und freitags keinen Fisch oder Fleisch zu essen. Diese Regel ist darauf zurückzuführen, dass Jesus Christus an einem Mittwoch verraten und Freitag gekreuzigt wurde. Der Verzicht erinnert an den Leidensweg. Karfreitag wird als Highlight der Fastenzeit betrachtet. Deshalb stärken sich Gläubige an diesem Tag nur wenig. Alkohol und Fleisch sind überhaupt nicht erlaubt. Der Verzehr von Fisch ist hingegen gestattet. Zugleich gilt Fisch als Symbol des christlichen Glaubens.
Welche Bräuche sind am Karfreitag üblich?
In Wuppertal ist es am Karfreitag gang und gebe, dass alle Mitglieder der katholisch-italienischen Gemeinde am Karfreitag in historische Gewänder schlüpfen und gemeinsam durch die Stadt ziehen. Auf Zypern oder in Griechenland ist es üblich, im Laufe der gesamten Osterwoche Messen zu feiern. In diesen Ländern ist es außerdem üblich, dass sogar Menschen weltlicher Gesinnung Kirchen aufsuchen.